AENEMICA

Babyblaue Prog Reviews

BABYBLAUE PROG SEITEN REVIEW

Siggy Zielinski

Aenemica wurde 2012 von erfahrenen Musikern gegründet, die endlich mal etwas Anspruchsvolleres komponieren und aufnehmen wollten. Ausgerechnet zu der Zeit der Aufnahmen zum ersten Album hatte einer der Musiker einen Unfall, der ihn einige Monate außer Gefecht setzte. So kam es, dass „Empty Inside“ keine Vollzeit-CD, sondern „nur“ eine EP geworden ist.

Aber selbst mit einer Spielzeit von ungefähr 26 Minuten konnte das deutsche Quintett ein Zeichen für Qualität im Bereich des modernen Progmetal setzen. Das Reizvolle an der Musik von „Empty Inside“ ist für mich die Zusammensetzung von komplexen, an Meshuggah angelehnten Rhythmen und Riffs mit dem melodischen, fast schon zerbrechlich wirkenden Gesang. Keltische und Goth-Akzente in den Arrangements, sowie symphonische und elektronische Einsprengsel runden das Gesamtbild ab. „Beautiful Life Pt.1“ erklingt als eine von Piano, der Gesangsstimme und den elektronischen Rhythmen getragene tieftraurige Ballade.

Der oft mehrstimmig aufgenommene Gesang weist hin und wieder einen gewissen AOR-Touch auf, aber in dieser Zusammensetzung wird er der Band wahrscheinlich kaum zu viel Radioplay verhelfen. Das wird auch nicht das Ziel von Aenemica gewesen sein.

Die zart besaiteten Zeitgenossen werden die von Verlust, Ängsten, Wut und Isolation handelnden Texte nicht besonders erbaulich finden. Die Songtexte passen aber gut zu dem finsteren Artwork, das möglicherweise Fans von Geisterfilmen ansprechen wird.

Wie die meisten guten EP’s, endet auch „Empty Inside“ viel zu schnell. So darf man gespannt sein, was von Aenemica in der Zukunft noch kommen wird.

Wertung: 10/15