AENEMICA

Metalmieze Review

METALMIEZE REVIEW

Sarah Jacob

Mit einem Erstlingswerk muss man Eindruck hinterlassen, sonst ist man in der großen, weiten und fast schon überfluteten Welt der Musik sehr schnell wieder Geschichte… Man kann das Rad zwar nicht gänzlich neu erfinden, aber doch so variieren, dass man damit im Gedächtnis der Menschen bleiben kann.

So, oder so ähnlich, ist das auch dem Iserlohner Quintett AENEMICA gelungen. Mit ihrer Erstveröffentlichung „Empty Inside“ bringen sie tiefgründige, gefühlvolle und auch mal krachende Songs an den gewillten Hörer. Musikalisch betitelt die Band ihren Stil als Alternative-Progressive-Rock und man kann sicherlich auch noch den ein oder anderen musikalischen Einfluss in der Musik entdecken.

Aber nun wollen wir die 7-Track EP mal stückweise unter die Lupe nehmen:

Das erste Stück „Echoes“ macht seinem Namen alle Ehre und flüstert sich direkt in den Gehörgang. Das folgende Stück „Aenemic“ erinnert in den ersten Sekunden an diverse Tracks der finnischen Rockband Sunrise Avenue, bekommt aber dann sehr schnell einen eigenen Touch und ist auch ebenso schnell ein Ohrwurm. Mit düsteren Lyrics und fast ebenso düsteren Klängen schafft der Track eine Atmosphäre, die über den kompletten Silberling gehalten wird. Mit dem Titeltrack „Empty Inside“ wird diese Atmosphäre noch weiter vertieft. Mit einer seichten, verletzlichen Stimme, bringt Sänger Daniel Stendera die fragile Seite der Songs zum Ausdruck – natürlich nur emotional gesehen. Bei „Last Goodbye“ beginnt es ähnlich, hier wird dieses fragile Element aber im Refrain durch einen kraftvolleren Ausdruck durchbrochen. „Same Old Story“ fängt musikalisch schon etwas härter an. Die erste Strophe schlägt leisere Töne an, steigert sich aber weiter und der Refrain überzeugt dann ebenfalls wieder durch seine Kraft.

Das dominante aber leise Piano und der zarte Gesang lassen das kurze „Beautiful Lie Pt. 1“ zerbrechlich wirken. Und so kommt es wie ein Intro zum letzten Track „Beautiful Lie Pt 2“, welcher sich dann nochmal kräftig aufbäumt und die EP so zu einem runden Ganzen macht.

Insgesamt ist „Empty Inside“ eine schlüssige und komplette Geschichte die mal härtere Sound und mal zartere Seiten an den Tag legt. Von Anfang bis Ende behält die EP aber durchgegend eine düstere Hülle, die wie ein Nebel über den Songs und deren Geschichte liegt. Musikalisch sind die Tracks zwar keine echt Überraschung, aber dadurch, dass genau die Sounds als nächstes kommen, die man erwartet, ist es von Anfang bis Ende sehr eingängig. Qualitativ ist auf jeden Fall noch eine Steigerung möglich, aber AENEMICA stehen mit dem Erstlingswerk auch erst am Anfang – daher kann man darüber locker hinweg sehen und die Musik genießen.

Mein Fazit: Defintiv Empfehlenswert! Und ich bin sehr gespannt, was es von den Jungs noch zu Hören und Sehen gibt!